Literatur braucht Austausch und Bücher brauchen Bühnen. Unter diesem Motto haben wir uns, Autor Dr. Thomas Bäumler und Kunstexperte Stefan Voit für eine Lesung zusammengetan. So wurde die erste Lesung des KUKUVEs in Erbendorf, bei der den Zuhörern der aktuelle Gerti-Krimi vorgestellt wurde, am 26. November 2022 inszeniert. Schließlich ist eine Buchpräsentation die beste Gelegenheit zum Austausch zwischen AutorInnen und LeserInnen. Und das Ambiente im Kulturspeicher unter dem Dach des Rathauses eignete sich dafür hervorragend. Der restlos vollbesetzte Saal stand stellvertretend für den großen Erfolg der Veranstaltung.
Stefan Voit, der als Kulturjournalist tätig ist und sich seit über 40 Jahren als Kunstvermittler versteht moderierte gekonnt durch die Lesung und gab den Abend hindurch den dialogischen Stichwortgeber für den Krimiautor Thomas Bäumler.
Man merkt es Bäumler an. Der äußert sympathische Oberpfälzer besitzt eine große Liebe für das komische Zeug und dem Verbrechen vor der Haustür. In seinem allerneuersten Gerti-Krimi lebt eine alte Blutfehde wieder auf, als ein Oberarzt tot aufgefunden wird. Ungewollt gerät Gerti Zimmermann, eine junge Journalistin und Kriminalkolumnistin, mitten in die Ereignisse, als sie das Mordopfer findet und identifiziert. Die Ereignisse überschlagen sich, ein Totentanz gerät in Gang, an dessen Ende fünf Menschen ihr Leben verloren haben. Die Kriminalpolizei tappt im Dunkeln, lediglich Gerti erschließen sich durch verschiedene Indizien die Zusammenhänge dieses mörderischen Reigens.
Thomas Bäumler ist bekennender Oberpfälzer und meint, dass die Oberpfalz in ihrer Vielschichtigkeit grob unterschätzt wird. Er schreibt gerne über das, was er sieht und hört, was ihm auffällt. Bäumler erzählt in seinen Krimigeschichten aus seiner Heimat, der nördlichen Oberpfalz. Geschichten von Land und Leuten, von Kulturhistorischem und von Eigentümlichem. Augenzwinkernd, nicht immer bierernst, aber oft mit realem Hintergrund. Seine Krimis entführen aber auch, auf die Insel Kreta, nach Rom, nach Prag oder beispielsweise nach Südtirol. Sie entführen in längst vergangene Zeiten, die ihre Spuren im Heute hinterlassen. Dabei beschreibt Bäumler in seinen Büchern keine idyllischen Landschaften, sondern erzählt mit einem Augenzwinkern von Mord und Totschlag.
Auf die Frage hin, wie er zum Krimischreiben gekommen ist meint er: „Vielleicht kennt Ihr das: Ihr hört eine Geschichte, die es so was von wert ist, weitererzählt zu werden. In Eurem Kopf entstehen plötzlich Bilder, die man einfach in Worte gießen muss. Ihr habt etwas erlebt oder erfahren, das nicht verloren gehen sollte. So geht es mir auch.
Die Vorstellung des Regionalkrimis „Stiftlandsirtaki“, mit Schwung und Witz von Thomas Bäumler erzählt, war im vollbesetzten Kulturspeicher des Rathauses eine gelungene Veranstaltung. Über 50 Besucher sorgten für ein ständiges „Nachbestuhlen“ des Saals. Darüber hinaus wir uns in erster Linie beim Autor sowie beim Moderator des Abends als auch bei der Stadt Erbendorf für die Nutzung des Kulturspeichers und allen Helfern, die bei der Organisation des Events eingebunden waren recht herzlich.
